Malonda - Ist dir die deutsche Musikbranche divers genug?
Shownotes
Ihr künstlerischer Werdegang ist eine Geschichte voller Geschichten: Achan Malonda, bekannt als Solo-Künstlerin MALONDA oder auch: Die Elektrik-Diva.
Malonda – Der Mensch
Malonda ist ein Sommerkind. Im Juli 1983 wird sie in Essen geboren - ihre Mutter stammt aus dem Kongo, ihr Vater aus dem Sudan, die beiden haben sich in Deutschland kennengelernt. Malonda wächst in Essen auf, viele Jahre davon mit einer Pflegemutter. Mit 19 braucht sie einen Ortswechsel. Es verschlägt sie nach Freiburg, weil sie die Stadt schön findet – ein bisschen in der Hoffnung, sich selbst zu finden. In den nächsten Jahren beschäftigt sie das Thema Heimat sehr. Nebenbei studiert sie Medienwirtschaft und VWL, jobbt hier und da und zieht dann weiter nach Stuttgart. Sie arbeitet in einem Theater, dann interessiert sie sich für ein Praktikum bei einer Fernsehproduktion und nimmt dafür kurzerhand an der Casting-Show „Popstars“ teil. Bis zum Schluss schafft sie es zwar nicht, aber sie kommt weit und geht als „beste Sängerin der Staffel“. Nächste Station: Hamburg. Ab hier wird es immer musikalischer.
Malonda – Die Musikerin
Musik begleitet sie schon als Kind, mit sechs Jahren bringt sie sich selbst das Klavierspielen bei, 13 Jahre singt sie im Essener Kinderchor - zwischenzeitlich auch in einer Punkband. Von ihrer leiblichen Mutter bekommt sie die Leidenschaft für Popmusik mit – Donna Summer, Lionel Ritchie, Michael Jackson, Whitney Houston. „Michael war der King und Whitney die Queen“, sagt sie selbst. Bei ihrer Pflegemutter lief im Hintergrund aber immer Schlager – so kam Malonda zu ihrem volksmusikalischen Fachwissen. Beeinflusst von Hildegard Knef und Grace Jones, beschreibt sie ihre eigene Musik als Mix aus Chanson, Elektro und Pop. Bevor es zur eigenen Musik kam, sang sie aber erst einmal zwei Jahre lang die Rolle von Simbas Mutter Sarabi im Musical „Der König der Löwen“. In Hamburg schloss sie sich außerdem dem Küntlerinnen-Kollektiv „Chixx Clique" an, bei dem sie für die Sparte Gesang und Redaktion zuständig war. Malonda schrieb Songs für andere Künstler*innen, lieh ihre Stimme anderen Künstlerinnen – bis sie ihre Stimme nur noch sich selbst gab. Die Solistin MALONDA war geboren. Seit 10 Jahren schreibt sie nun Songs in Eigenregie. Sie zieht nach Berlin, lernt die Beraterin, Coachin, Songwriterin und Künstlerin Jovanka von Wilsdorf kennen, die noch heute ihre Partnerin in Crime ist und an Malondas Songtexten mittüftelt. Malondas erste Veröffentlichung heißt „Mondin“. Finanziert von der Initiative Musik und durch Crowdfunding, gelingt ihr in den sechs Tracks eine Symbiose aus urbanem Elektrosound und klassischem Chanson. Ihre Songs feiern die Weiblichkeit, den Zusammenhalt, das Miteinander.
Malonda – Die Aktivistin
Neben ihrer Musik engagiert sich Malonda auch politisch. Sie kämpft gegen Rassismus, für Gleichberechtigung und einen inklusiven Feminismus. Ihre EP „Mondin“ ist ein feministisches Manifest. Malonda ist Teammitglied des CSD Berlin Pride. Sie ist außerdem Mit-Initiatorin der Petition „Stoppt Diskriminierung und Gewalt durch Fahrscheinkontrolleur:innen der BVG“. Mit ihren Aktivitäten versucht sie die antirassistische Debatte in Deutschland aus ihrer Rückständigkeit herauszuholen, der People-of Colour Community Sichtbarkeit zu verleihen und sich für marginalisierte Gruppen stark zu machen. Wie ihr das gelingt, welche Botschaften ihr wichtig sind, welchen Themen noch viel stärker in unserem Land Beachtung geschenkt werden muss und welche diversen Medien sie nutzt, um ihre Message zu verbreiten - darum geht es in dieser Podcast-Folge. Es geht aber auch darum, wie Malonda als Musikerin in Berlin wirkt, welche Errungenschaften und Herausforderungen - als Frau – vielleicht auch als schwarze Frau – ihr auf ihrem Weg ins Musikbusiness begegnet sind und wie wichtig Communitys und Netzwerke für sie sind.
Dies ist ein Podcast von media:net berlinbrandenburg e.V., der interdisziplinäre Netzwerk-Verein der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft für Berlin-Brandenburg.
Diese Folge wird unterstützt von Projekt Zukunft, eine Berliner Landesinitiative zur Förderung des Wachstumsfeldes IKT – also Informations- und Kommunikationstechnologien, Medien und Kreativwirtschaft. Die Initiative ist angesiedelt bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
Ein Dank geht auch an die freundliche Unterstützung durch die Deutsche Telekom.
Produzent: Alexander Probst | snice.berlin Musik: Chopstick | suol.com
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